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Aktuelle ESC-Leitlinien zur Behandlung der Herzinsuffizienz

Die Behandlungsempfehlungen haben sich gegenüber den Leitlinien von 2012 bzgl. der Abfolge von Medikamenten grundsätzlich geändert: Neuerdings wird der Einsatz von Diuretika über den gesamten Algorithmus und zeitlichen Ablauf verteilt und sollte entsprechend der Symptome und der Zeichen einer Überwässerung angepasst werden. Insofern ist die Vorgabe der alten Leitlinie, bei Erstkontakt dem Patienten Diuretika zu verabreichen und diese zu belassen, präzisiert worden.

Ähnliches gilt auch für die Resynchronisationstherapie (CRT) und die Therapie mit intrakardialen Defibrillatoren (ICDs).
Der Einsatz von Betablockern und ACE-Hemmern wird gleichgestellt.
AT1-Rezeptorantagonisten gelten als Reserve bei ACE-Hemmer-Husten.

Die Gabe von Mineralokortikoiden erfolgt zusätzlich bei einer Ejektionsfraktion ≤ 30 %. Sollte der Patient weiterhin klinisch nicht sicher beschwerdefrei sein, soll bei dem Patienten, der trotz Betablockade noch eine Herzfrequenz von mehr als 70 Schlägen/min im Sinusrhythmus hat, Ivabradin hinzugegeben werden. Die Ziel-Herzfrequenz liegt bei 60 Schlägen/Minute.

Bei einem Linksschenkelblock ≥ 150 ms besteht eine CRT-Indikation; bei einem Linksschenkelblock ≤ 130 ms ist ein CRT dagegen kontraindiziert.

Die wichtigste Neuerung ist jedoch, dass bei Patienten mit Beschwerdepersistenz und/oder Hinweisen auf die Progression der Herzinsuffizienz (z. B. steigende NT-proBNP-Werte) nun empfohlen wird, den ACE-Hemmer/AT1-Rezeptorantagonist durch Sacubitril/Valsartan zu ersetzen.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden

Ponikowski, P. et al.; Author Task Force Members: 2016 ESC Guidelines for the diagnosis and treatment of acute and chronic heart failure. European Heart Journal 2016;37:2129-2200

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